- Sturm, Der
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Sturm, Der,englisch »The tempest«, Komödie von W. Shakespeare; entstanden um 1611, erste bezeugte Aufführung 1. 11. 1611 in London (bei Hof), englische Erstausgabe in der Folioausgabe von 1623.IISturm, Der,von H. Walden 1910-32 herausgegebene Wochenschrift für Kultur und Künste (erschien ab Jahrgang 4 halbmonatlich, ab April 1916 monatlich); bedeutende expressionistische Zeitschrift; neben der Unterstützung von Dadaismus und Merzkunst seit 1919 zunehmende Propagierung eines politischen Kunstbegriffs nach sowjetrussischem Muster, wobei die gesamte übrige zeitgenössische Literatur polemisch abgelehnt wurde. - Um den S., der neben der Zeitschrift »Die Aktion« zum wichtigsten Organ des Expressionismus wurde, formierte sich der Süd-Kreis. Dieser war v. a. beeinflusst vom italienischen Futurismus, dessen Malerei Walden zum ersten Mal in Deutschland in seiner »S.-Galerie« (ab 1910) vorstellte; innerhalb dieser Ausstellungen fanden ab 1913 Vortragsabende, ab 1916 die »S.-Abende« (Leitung Rudolf Blümner, * 1873, ✝ 1945) mit Rezitationen expressionistischer Dichtung statt; ferner wurde 1914 ein eigener Verlag und 1917 die Sturm-Bühne begründet. Zum S.-Kreis gehörten v. a. A. Stramm, K. Schwitters, T. Tzara, Blümner, L. Schreyer und Kurt Heynicke (* 1891, ✝ 1985).Der S. Ein Erinnerungsbuch an Herwarth Walden u. die Künstler aus dem Sturmkreis, hg. v. N. Walden u. a. (1954);E. Philipp: Dadaismus. Einf. in den literar. Dadaismus u. die Wortkunst des »Sturm«-Kreises (1980);G. Brühl: Herwarth Walden u. D. S. (1983);V. Pirsich: D. S. Eine Monogr. (1985).
Universal-Lexikon. 2012.